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Schach-Roulette bei Löhne I gegen neuen Tabellenführer Bad Driburg

Am fünften Spieltag der Verbandsklasse OWL gastierte der noch ungeschlagene Tabellenzweite SF Brakel-Bad Driburg I bei der ersten Mannschaft der Schachgemeinschaft Löhne. Nominell waren die Gäste an zwei Brettern erheblich stärker besetzt. An den übrigen Brettern trafen ebenbürtige Gegner aufeinander.

Von links Christian Vögeding, Ralf Blome, Waldemar Vollmer, Dag Grothe, Jacek Switka, Viktor Teichrib, Thomas Usling und Wolfgang Salzwedel

Die Löhner hatten am vergangen Spieltag ihren ersten Saisonsieg eingefahren und wollten sich nun mit einem Sieg gegen die Gäste aus dem Kreis Höxter im Mittelfeld festsetzen. Nach einem ausgeglichenen Start an allen Brettern zeichnete sich jedoch ab, dass die Gastgeber an diesem Tag vermutlich verlieren würden. Jacek Switka und Ralf Blome an den Brettern zwei und drei verloren im Mittelspiel jeweils einen Bauern und konnten dies nicht mehr kompensieren. Hinzu kam, dass Spitzenspieler Wolfgang Salzwedel eine positionelle Gewinnstellung nicht in einen tatsächlichen Sieg umwandeln konnte, da er zur falschen Zeit die Damen abtauschte und so die Parte zu seinen Ungunsten kippte. Viktor Teichrib und Waldemar Vollmer an Brett fünf und sechs spielten über weite Strecken eine gute Partie. Wie es jedoch oft beim Schach ist, entscheiden Kleinigkeiten die Partie und so mussten auch sie sich aufgrund kleiner Fehler geschlagen geben.

An Brett acht holte Top-Scorer Christian Vögeding ein Remis. Vögeding hatte bisher alle vier Saisonspiele gewonnen und erreichte nun im fünften Spiel ein starkes Unentschieden gegen einen deutlich stärker bewerteten Gegner. Kurios war das außerordentlich schlechte Zeitmanagement seines Gegners. Dieser verbrauchte, von den ihm für die ersten 40 Züge zur Verfügung stehenden zwei Stunden, für die ersten 23 Züge eine Stunde und 59 Minuten. Somit blieben im nur noch 60 Sekunden für 17 Züge! Nach der Partie verglich er sein Auswahlverfahren für die 17 Züge mit Roulette spielen. Ihm gelang es jedoch trotz der geringen Bedenkzeit die Partie ausgeglichen zu halten. Als er die 40 Züge in der vorgegebenen Zeit geschafft hatte, erhielt er eine Stunde Bedenkzeit für den Rest der Partie. In einer ausgeglichenen Endspiel-Stellung einigten sich beide schließlich auf Remis.

Den einzigen Sieg des Tages verbuchte Mannschaftsführer Dag Grothe an Brett sieben. In einer lange ausgeglichenen Stellung verlor er kurzfristig im Mittelspiel einen Bauern. Jedoch stellte sich wenige Züge später heraus, dass der Gegner den Bauern nicht hätte schlagen dürfen, da er eine Springer-Gabel zwischen Dame und Turm nicht mehr abwenden konnte. Zu der materiellen Verluststellung kam hinzu, dass er seine Bedenkzeit von zwei Stunden überschritt und somit verlor. Der designierte Vereinsmeister Thomas Usling unterlag an Brett vier nach langem Kampf seinem deutlich stärkeren Gegner.

Die Löhner verloren den Mannschaftskampf also deutlich mit 1,5:6,5 und rangieren nun auf dem neunten Tabellenplatz. Am folgenden Spieltag bestreiten die Löhner ein Auswärtsspiel bei Zugzwang Minden I.